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François Diday: Rosenlaui | 1984
Öl auf Leinwand, 103 × 129 cm, Privatbesitz

Souvenir de Rosenlaui

Am Aufkommen des Fremdenverkehrs im engeren Berner Oberland in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert sind nicht zuletzt die Dichter und Maler beteiligt, die als Erste über die Schönheit dieser Landschaft berichten. Mit Reisebeschreibungen, Gemälden und Stichen (den Postkarten jener Zeit) verhelfen sie der Gegend zu Weltruf.
Das Rosenlaui (eigentlich Rychenbachtal) mit den steil aufstehenden Engelhörnern auf der einen Talseite und den markanten Gebirgen von Well- und Wetterhorn im Hintergrund gehören schon früh zum Programm einer sogenannten «Schweizerreise».
Johann Wolfgang Goethe (1749–1832), der im Jahr 1779 auf seiner zweiten Reise durch die Schweiz von Grindelwald über die Grosse Scheidegg durchs Rosenlaui bis nach Guttannen wandert, hält in einem Brief an die Freundin Charlotte von Stein fest:
… Der Weg ins Haslital ist der angenehmste, den man gehen kann … Der erste Blick vom Berg herab in das Hasliland ist frappierend, die Gegend ist erstaunlich weit und angenehm … kein Gedanke, keine Beschreibung noch Erinnerung reicht an die Schönheit und Grösse der Gegenstände …
Vom urwüchsigen Rychenbachtal begeistert waren auch berühmte Künstler wie etwa der englische Maler Joseph Mallord William Turner (1775–1851), der 1802 auf seiner Schweizer Reise mehrere Skizzen vom oberen Reichenbachfall und von Well- und Wetterhorn angefertigt hat, die er später in London als Vorlagen für zwei grossformatige Aquarelle benutzte.
Bereits zuvor hatte Caspar Wolf (1735–1783) auf einer seiner Bergexpeditionen, die er in Begleitung des Berner Verlegers Abraham Wagner und des Pfarrers und Naturwissenschaftlers Jakob Samuel Wyttenbach unternahm, im Rosenlaui gezeichnet. Wolf fertigte später ab diesen Vorlage das erste Ölgemälde des Tals an. Im 19. Jahrhundert folgten diesen Spuren weitere Maler wie Alexander Calame (1810–1864), François Diday (1802–1877) und Joseph Anton Koch (1768–1839). Sie alle haben in zahllosen Darstellungen die Gegend vom Rychenbachfall bei Meiringen bis hinauf zum Rosenlaui-Gletscher festgehalten.
Im letzten Jahrhundert gehören die Malerin Klara Borter (1888–1948) und der Maler Arnold Brügger (1888–1975), die beide in Meiringen gelebt haben, zu den bekanntesten Kunstschaffenden, die sich mit dem Rosenlaui auseinandersetzen. Gerade Arnold Brügger hat die Berge und das Tal vor seiner Haustüre immer wieder gezeichnet und gemalt.
Bis in unsere Zeit hat die ursprüngliche Landschaft im Rosenlaui Kunstschaffende auf verschiedenste Art und Weise zu Arbeiten inspiriert. 

Künstlerinnen und Künstler
Klara Cécile Borter
Arnold Brügger
Alexandre Calame
François Diday
Barbara Ellmerer
Franziska Ewald
Marianne Flotron
Martin Peter Flück
Fabiola di Fulvio
Max Hari
Ferdinand Hodler
Ke Rosenlaui
Joseph Anton Koch
Otto Morach
Heinz Stähli
Jost von Allmen
Caspar Wolf
Wolfgang Zät und andere

Führungen durch die Ausstellung
20. Oktober, 3. und 17. November
jeweils Sonntagmorgen, 11 Uhr
Kosten: zusätzlich CHF 4.– zum Eintritt.

Führung für Gruppen von 10 bis 20 Personen
inkl. Eintritt, je CHF 12.– pro Person,
Dauer eine Stunde.

Führungen für Schulen auf Anfrage
Kosten 100.– je Klasse.
Dauer eine Stunde, Unterstützung durch
Kulturförderung des Kantons Bern möglich.

Anfragen und Reservationen per Mail:
info@kunsthausinterlaken.ch

Öffnungszeiten
Mittwoch–Samstag, 14–17 Uhr | Sonntag, 11–17 Uhr Montag und Dienstag geschlossen

Eintritt
CHF 8.– | Studierende und Jugendliche CHF 5.–

Gratis für Kinder unter 16, Freunde des Kunsthauses und mit dem Museumspass oder der Raiffeisen-Card


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