Archiv

Archiv

Termin-Informationen:

  • Do.
    14
    Apr.
    2022

    Judas

    20.30 Uhr, Bar 20 UhrKunsthaus, 3800 Interlaken

    b

    Judas

    Schauspieler von Lot Vekemans mit Gunter Heun als Judas

    Das Stück lässt die Figur Judas nach über 2000 Jahren wieder auferstehen. In einem bewegenden Zwiegespräch mit den ZuschauerInnen ringt, schwitzt und kämpft dieser Judas um seine Geschichte, um seine Motive, um nachträgliche Rechtfertigung ...
    Gunter Heun – er spielte vor Jahren in MERLIN bei der Ruine Unspunnen – lässt diesen Judas lebendig werden. Ein Monolog, der unter die Haut geht, aktuell und brisant ...

    Es muss einem merkwürdig erscheinen, wenn die zentrale Botschaft einer Religion von Vergebung aller Sünden handelt, aber es gleichzeitig eine Schlüsselfigur gibt, der man nicht vergeben kann. Judas Ischariot galt in der christlichen Welt lange Zeit als Inkarnation des Bösen und ultimativer Sündenbock. Die niederländische Autorin Lot Vekemans zeigt eine neue Perspektive auf diesen Judas, indem sie ihn nach über 2000 Jahren wieder auferstehen lässt. In einem bewegenden intimen Zwiegespräch mit den ZuschauerInnen ringt, schwitzt und kämpft er um seine Geschichte, um seine Motive, die sich so sehr unterscheiden von dem, was wir als festgelegt und kanonisiert über sein Tun zu wissen meinen.
    Gunter Heun lässt diesen Judas in der Inszenierung von Christian Doll lebendig werden. Ein Monolog, der unter die Haut geht. Passend zu Ostern ...

    Regie Christian Doll

     

    Rezensionen

    Wenn es um große Rollen geht, vertraue Intendant Doll häufig GunterHeun, heißt es in der Ankündigung. Wer diesen Kraftkerl als Judas in der Urbanskirche erlebt, wie er analysiert, schimpft, flüstert, plaudert, Pausen setzt, weint, schreit, bereut, der bekommt eine Ahnung davon, warum. 

    Heun braucht in dem von Christian Doll dicht inszenierten Solo nichts als die brillante Vorlage der niederländischen Autorin Lot Vekemans und seine Persönlichkeit, um Judas' Motive und Ziele darzulegen. Es geht ihm darum, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurückzubringen, die Rolle des ewig Geächteten abzustreifen. Sein Publikum zu manipulieren, aber auch zu überzeugen und es implizit zum Mitfühlen aufzufordern, gehört dazu. 

    In der Inszenierung von Christian Doll stimmt alles. Text, Darsteller und Spielort faszinieren als Gesamtpaket und das Stück sorgt dafür, dass Gewissheiten und Klischees, die die Christenheit seit 2.000 Jahren mit sich herumschleppt, innerhalb von 60 Minuten umgekehrt werden. Wie weit geht die Christenheit mit ihrer Barmherzigkeit? Kann sie dem verzeihen, der den Messias ans Messer geliefert hat? 

    Eintritt 25.-  Reservationen: info@kunsthausinterlaken / 033 822 16 61


Menu Title