Archiv

Archiv

Termin-Informationen:

  • So.
    18
    Sep.
    2016
    So.
    20
    Nov.
    2016

    in_visible Limits

    Kunsthaus, 3800 Interlaken

    in_visible limits ist ein Deutsch-Schweizerisches Kunstprojekt, das vor dem Hintergrund der Flüchtlingswelle, der Europa und die Schweiz derzeit gegenübersteht, höchste Aktualität erhalten hat. Die Exponate aller beteiligten Künstler fokussieren auf die Frage nach den Grenzen, in denen wir leben, die uns bewusst sind, die wir verdrängen, akzeptiert haben oder gegen die wir kämpfen, die wir tabuisiert haben oder die wir, oft zu unserem Vorteil aufrecht erhalten.
    Mit bildhafter Ästhetik gehen die Künstler und Künstlerinnen der Frage nach, welche Grenzen wir uns in Mitteleuropa (der Schweiz) gegenüber sehen und wie wir diese wahrnehmen und wie wir mit ihnen umgehen. Die ausgestellten Arbeiten, die zum Teil speziell für diese Ausstellung entwickelt wurden, thematisieren auf sinnliche Art und Weise das Thema GRENZEN und liefern einen spannenden Beitrag zu einem relevanten und gesellschaftspolitisch hochaktuellen Diskurs.
    Besucher und Besucherinnen der Ausstellung erfahren den Begriff der Grenzen neu, die gezeigten Arbeiten können im Idealfall einen Nachdenkensprozess initiieren über die unterschiedliche Bedeutung und Wirkung immaterieller wie physischer Grenzen und über unser eigene Position darin.


    Anna Anders  Ende der 1980er Jahre arbeitet Anna Anders, Berlin, mit Video als künstlerischem Ausdrucksmittel. Die präzise choreografierten Bilder

    Seit Ende der 1980er Jahre arbeitet Anna Anders, Berlin, mit Video als künstlerischem Ausdrucksmittel. Die präzise choreografierten Bilder zeigen meist Aktionen wie alltägliche Rituale in Realzeit. Die Protagonisten der Inszenierungen stammen meist aus dem näheren Umfeld der Künstlerin. Die Rollen entwickeln sich in enger Zusammenarbeit. Inhaltlich geht es um das Wecken und Enttäuschen von Erwartungshaltungen, um Verführung und Entlarvung und um das Verhältnis von Sehen und Gesehen-Werden. Das verwirrende und subtile, hintergründige Spiel mit Illusionen findet sich bei Anna Anders auch bei Arbeiten, in denen sich mittels Projektion auf ausgesuchte Ebenen reale und virtuelle Welt begegnen und überlappen. Ähnlich wie bei einer Trompe-l’oeil-Malerei ist dabei nicht klar erkennbar, was projizierte und was reale Oberflächenstruktur ist.

    Intruders WEB

    Intruders, 2016, Videoprojektion


    Klaudia Dietewich
    Klaudia Dietewich aus Stuttgart fotografiert Spuren. Ihr Interesse gilt der subtilen Ästhetik von im Alltag entstandenen Relikten, die auf die eine oder andere Weise den Zustand unserer Welt spiegeln können. Wie eine Archäologin durchsucht sie urbane und industrielle Räume. Im Geflickten, Übersehenen und Vergessenen findet sie das eigentlich Schöne und die Parallele vom allmählichen Verschwinden der Motive zur eigenen Existenz. Ihre Fundstücke sind Fragmente und Bruchstücke, die, obwohl ganz ungegenständlich, Erinnerungen wachrufen, Assoziationen wecken, Geschichten erzählen. Als Kondensat gelebten Lebens stellen Dietewichs Arbeiten die Frage, was bleibt von uns und von der Welt, wie wir sie kennen.

    Claudia WEB

    around you, 2015, Rauminstallation, 17-teilig, je 90 x 90 cm, 1-Kanal Ton, Pigmentdruck auf Alu-Dibond


    Glaser/Kunz
    Daniel Glaser und Magdalena Kunz aus Zürich verbinden philosophische Grundfragen mit Witz und Humor zu bestechend surrealen Plattformen der Befragung menschlicher Existenz.
    Das Künstlerduo ist international bekannt geworden mit seinen Kinematografischen Skulpturen.
    Die durch Projektionen scheinbar zum Leben ani-mierten menschlichen Figuren führen verrätselte Dialoge über das Dasein und die Welt.
    Wie Beckettsche Gestrandete ziehen die skulpturalen Videofiguren den Betrachter unmittelbar in ihren Bann: als Strassenpoeten, als Selbstporträts oder     als fiktiv inszenierte Akteure.
    Die beiden Künstler haben mit ihren Figuren, die auch mit Talking Heads bezeichnet werden, eine innovative Kunstgattung geschaffen, welche sich zwischen Plastik, Video- und Performancekunst bewegt.

    n-wide-16x9            Aton &

    Aton & Amen, 2010; Kinematografische Skulptur. Video und zwei Figuren, 16 Min., 2-Kanal Ton


    Franticek Klossner Der Künstler Franticek Klossner aus Bern bezeichnet seine Arbeitsweise, bei der sich die verschiedenen Disziplinen durchdringen, als

    Der Künstler Franticek Klossner aus Bern bezeichnet seine Arbeitsweise, bei der sich die verschiedenen Disziplinen durchdringen, alsintermedial oder transmedial: Installation, Video, Objektkunst, Fotografie, Zeichnung und Performance – die Bandbreite von Arbeitsmethoden und Techniken besticht durch sinnlich erfahrbare Materialität, Querverweise zur Kunstgeschichte und philosophische Gedankenverbindungen.
    Franticek Klossner findet Durchdringungen der einzelnen Disziplinen, die weit über das jeweilige Medium hinausweisen. Seine Installationen tragen stets auch einen performativen Aspekt in sich. Es sind Ereignisse, die sich dank ihrer frappanten Ästhetik und der hintergründigen Irritation den Betrachterinnen und Betrachtern dauerhaft einprägen.

    Entwurf Flyer Aschaffenburg Klossner                        Ex

    Ex vivo in vitro, 2014. Multi channel video installation, work in progress


    Mareike Lee
    Die Arbeiten von Mareike Lee, Berlin und Toronto, umfassen grossformatige, räumlich begehbare Installationen, bestehend aus Bildern, Objekten, Zeichnungen, Projektionen und akustischen Einspielungen.
    Mareike Lee sammelt Eindrücke, Gedanken, Gesten, Worte, Sätze, Geräusche und Ideen und bringt die darin gefundenen Bilder und Fragmente in neue Zusammenhänge. In ihren Installationen nehmen all diese Elemente Form an und erscheinen dabei oft mehrdeutig durch multiple, zart überlagerte Schichtungen und feine Wahrnehmungsebenen.
    Die subtilen Veränderungen der Formen, Farben, des Raums und des Klangs entwickeln sich langsam im Arbeitsprozess.
    Betrachter sind eingeladen zu verweilen und der sanften Bewegung nachzuspüren, die den Arbeiten innewohnt.

    motiv 2 When things fall

    When things fall apart, 2013. Installation, drawings on glass and plexiglass, steel wire


    maboart
    Das Künstlerpaar Ursula Bohren Magoni und Claudio Magoni aus Basel versteht seine Arbeit in einem dynamischen Interaktionsfeld von Raum, Ort und Zeit und ist interdependent in einem gesellschaftlichen Zusammenhang.
    Die Interventionen sind Ausdruck von Befindlichkeit mit künstlerischen Mitteln im Spannungsfeld der Gegenwart.
    Die situative Akzentuierung und Irritation, die Recherche von Ort und Geschichte sind wesentliche Merkmale der Arbeit. Die künstlerischen Interventionen transformieren in einen veränderten Kontext.
    Gedanken der Raumpräsenz und -empfindung betrachten Dualismen wie Transparenz und Abgeschlossenheit, die Betrachtenden werden oft in die Werke integriert, in dem Reaktion, Aktion und Interaktion provoziert werden; mehrere Wirklichkeiten sind Realität.

    20160523_in_visible-limits_KN_LS-240_close_screen Anewand, 2016,

    Anewand, 2016, Holz, Erde, Videoprojektion


    Victorine Müller
    Die Kunst von Victorine Müller, Zürich, weist in Bereiche des Dazwischen und auf Momente des Übergangs; bildstark und kryptisch setzt sie ihre lebens-
    grossen Figuren in Szene.
    Die Protagonistinnen der skulpturalen Bildfügun-gen faszinieren durch ihre bühnenhafte Präsenz und durch eine präzise Materialisierung.
    Sie ziehen in Bann durch ihre Ausstrahlung vollkommener Selbstvergessenheit und übertragen die in ihnen angelegte Konzentration im Verweilen auf
    das Visavis – die irritierenden Szenerien wirken magisch aufgeladen und sind von grosser atmosphärischer Dichte.
    Das traumwandlerische Überschreiten von Grenzen, das Eintauchen in andere Gedankenwelten, das Erkunden potentieller Realitäten ist den Werken von Victorine Müller eigen. G. O.

    Victorine Mueller "Return" sculpture as exhibited at Project Space, a subsidiary of the Kunsthalle Wien

    Ballon stratosphérique, 2008. 400 x 700 x 600 cm, transparenter Kunststoff


    Nicolai Rapp
    Die Arbeiten des Stuttgarter Fotografen Nicolai Rapp sind empirischer Abgleich der Realität mit vorgefassten Vorstellungen vom Fremden.
    Seine Themen sind keine Zufallsprodukte.
    Rapp untersucht zeitgenössisch relevante, politisch-wirtschaftliche Phänomene, die er in oft vieldeutigen, assoziativ weit gespannten Werkgruppen
    visualisiert. Dabei bearbeitet der Künstler teilweise auch die Bildträger mittels Übermalung, oder verfremdet den ursprünglichen Fotoabzugs.
    Nicolai Rapps fotografische Arbeiten aktueller Ansichten so genannter Entwicklungs- und Schwellenländer erweitern dem Betrachter den Horizont des
    Bekannten, und sie bedenken gleichzeitig die eigenen medialen Eigenschaften mit. A. L.

    _MG_4661_20x30-redAgbogbloshie,

    Agbogbloshie,bedruckte Folie, 250 x 375 cm. Ghana

    Weitere Infos
Menu Title